Mittwoch, 12. Juni 2019 19 Uhr, im Depot (1070 Wien, Breite Gasse 3)
Die Gründung der Zweiten Republik bedeutete einen demokratischen Neuanfang für Österreich. Dennoch existierte keine ,Stunde Null‘. Kontinuitäten in Politik, Wirtschaft und Kultur aus der Zeit des Austrofaschismus und des Nationalsozialismus wirken weit in die Gegenwart hinein. Der Übergang von einem diktatorischen zu einem demokratischen System kann mit Instrumenten von transitional justice bewerkstelligt werden. Der Vortrag zeigt, mit welchen Methoden die österreichische Politik und Gesellschaft den Demokratisierungsprozess in Österreich vorantrieben. Wie sahen die ersten Monate nach der Befreiung aus? Mit welchen Tools wurde der Transitionsprozess in Österreich bewerkstelligt? Welche mentalitätsgeschichtlichen Entwicklungen, Änderungen und Kontinuitäten sind erkennbar? Wie wurde in den Köpfen der Menschen aus dem ,austrofaschistischen Ständestaat‘ und der ,Ostmark‘ wieder Österreich?
Claudia Kuretsidis-Haider, Historikerin, Ko-Leiterin der Zentralen österreichischen Forschungsstelle Nachkriegsjustiz am Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstandes.
Folder des Bildungsprogramms SoSe 2019 >>pdf