Geh Denken!: Memento Wien. Digitale Erinnerungsorte des Holocaust in Wien

Mittwoch 02. April 2025, 18:00 Uhr, Treffpunkt: Republikanischer Club (Fischerstiege 1-7, R1, 1010 Wien)

 

Rundgang und Vortrag

 

Staatlich initiierte Mahnmale verweisen oftmals auf Orte der Deportation und Ermordung.  Die Geschichte der Entrechtung, Vertreibung und Ermordung begann für den Großteil der Holocaustopfer jedoch bereits am eigenen Wohnort. Der Verlust der eigenen Wohnung durch Zwangsumsiedlung in Sammelunterkünfte wurde für Jüdinnen und Juden zu einer einschneidenden Verfolgungserfahrung. Das Online-Tool Memento Wien verweist auf die letzten Wohnadressen von Opfern des NS-Regimes und macht ihr Schicksal durch Dokumente und Fotos sichtbar.


In einer kurzen Führung durch die Innenstadt werden einige dieser Orte und Personen über das Smartphone sichtbar gemacht. In einem anschließenden Vortrag gehen Magdalena Bauer und Wolfgang Schellenbacher auf Herausforderungen im Entwicklungsprozess des digitalen Tools und daraus resultierende wissenschaftliche Erkenntnisse ein.

 

Wolfgang Schellenbacher ist Historiker am Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstandes (DÖW) und dort unter anderem Projektleiter des digitalen Tools Memento Wien. Seit 2011 arbeitet er im Rahmen des von der EU geförderten internationalen Forschungsprojekts European Holocaust Research Infrastructure (EHRI). Seine bisherigen Forschungsthemen und Publikationen befassen sich mit Österreicher*innen im Exil in der Tschechoslowakei, dem Holocaust in Österreich, Digital Archiving und dem Ghetto Theresienstadt (Terezín).

 

Magdalena Bauer absolvierte den Bachelor Geschichte und anschließend das Interdisziplinäre Masterstudium Zeitgeschichte und Medien an der Universität Wien. Neben der ehrenamtlichen Betätigung im Verein GEDENKDIENST ist sie seit 2019 in der Kulturvermittlung des DÖW tätig. Zu ihren Aufgabengebieten zählen die Vermittlungstätigkeit in den verschiedenen Ausstellungen sowie Rechtsextremismuspräventionsworkshops an Schulen.