COntroversial MEmory (COME) together - Exploring Politics of Memory in Bleiburg/Pliberk

Jugendbegegnung, 2.-9. Juli 2023 nahe Bleiburg/Pliberk, Österreich
Inhaltliches

In vielen europäischen Ländern steigert sich die Akzeptanz für rechtspopulistische und rechtsextreme Ideologien. Wir halten dagegen! Faschistische Gruppierungen nutzen in diesem Kontext verzerrte oder unvollständige Darstellungen von Geschichte, um ihre ideologische Einstellung historisch zu legitimieren. Ein Beispiel hierfür ist der in Österreich, Kroatien und Slowenien verbreitete Mythos des „Bleiburg/Pliberk-Massakers“.

 

Eine österreichische Stadt als Treffpunkt für kroatische Rechtsextremisten. Bis vor kurzem versammelten sich jedes Jahr im Mai tausende Ustaša-Anhänger*innen, (Neo-)Nazis, Faschist*innen, Konservative und Kirchenvertreter*innen in der Stadt Bleiburg/Pliberk, um der angeblichen Opfer des sogenannten „Bleiburg/Pliberk-Massakers“ im Mai 1945 zu gedenken. Insbesondere seit den 1990er Jahren entwickelte sich die Gedenkfeier anlässlich dieses Mythos zu einer der größten Vernetzungstreffen der extremen Rechten Europas. Erst im Jahr 2022 wurde die Gedenkveranstaltung offiziell durch die österreichische Bundesregierung verboten.

 

Wir treffen uns in der Nähe von Bleiburg/Pliberk um folgende Fragen aus antifaschistischer Perspektive diskutieren:

  • Warum und wie beeinflussen uns Geschichte und Erinnerung heute?
  • Wie entstand der Mythos des „Bleiburg/Pliberk-Massakers“ und wie konnte er bis heute bestehen?
  • Warum wurde die jährliche Versammlung der extremen Rechten von österreichischen Behörden so lange toleriert?
  • Wie können wir rechtsextreme Tendenzen in Europa bekämpfen und uns gegenseitig in unserem antifaschistischen Aktivismus unterstützen?

Outcome: Gemeinsam werden wir Strategien gegen Rechtspopulismus und Rechtsextremismus ausarbeiten. Abhängig von den Interessen der Teilnehmer*innen können sie im Rahmen der Begegnung und danach Social-Media-Beiträge erstellen, Wikipedia-Artikel erstellen und/oder überarbeiten, Podcasts aufnehmen, Interviews planen, antifaschistische Gedenkveranstaltungen planen, journalistische Artikel schreiben, Ausstellungskonzepte erstellen, Kurzfilme drehen, Bildungsworkshops konzipieren und/oder kreativ literarische Schriftstücke erstellen.

 

Wer kann sich bewerben?

Personen, die in Kroatien, Österreich oder Slowenien leben und zwischen 18 und 30 Jahre alt sind. Leider können wir aufgrund der Förderbedingungen keine Ausnahmen machen.

 

Teilnehmer*innen müssen während des gesamten Zeitraums vom 2. bis 9. Juli 2023 anwesend sein. Es macht keinen Sinn, später anzureisen oder früher zu fahren, da das Programm aufbauend gestaltet ist und sonst wichtige Teile verpasst werden.

 

Teilnehmer*innen sollten am Thema des Jugendaustauschs interessiert sein und eine starke Motivation haben, als Multiplikator*in zu fungieren.

 

Personen, die von Diskriminierungen betroffen sind, haben Priorität. Wir möchten junge Erwachsene, die von Diskriminierungen betroffen sind (z.B. junge Erwachsene mit Migrationsbiographie, PoCs, queere Personen, Personen mit Behinderung, etc.), besonders ermutigen, sich zu bewerben. Wir werden unser Bestes tun, um die Jugendbegegnung zu einem Safe-Space für alle zu machen und das Projekt auf Basis der individuellen Bedürfnisse der Teilnehmer*innen zu gestalten. Wir ermutigen auch Menschen, die bisher wenig oder gar nicht gereist sind, sich zu bewerben.

 

Logistisches, finanzielle Rahmenbedingungen and An-/Abreise

 

Solidarisches Miteinander: Der Austausch findet in einem schlichten Seminarhaus statt. Zimmer werden von mehreren Teilnehmer*innen geteilt. Alle Teilnehmer*innen werden gebeten, sich an der Care-Arbeit zu beteiligen (Putzen, Kochen, aufeinander schauen).

 

Money, money, money: Wir können alle wesentlichen Kosten des Programms (einschließlich Verpflegung, An-/Abreisekosten bis zu 180€ gesamt, Unterkunft und Programm) durch eine Förderung der EU (Erasmus+) decken. Es gibt keine Teilnahmegebühr.

 

Nachhaltige Anreise: Wir bitten alle Teilnehmer*innen auf nachhaltige Transportmittel zurückgreifen. Es ist gut möglich, den Veranstaltungsort von Slowenien, Österreich und Kroatien mit Zug, Fahrgemeinschaften oder Bus zu erreichen. Kosten für Flugtickets werden nicht zurückerstattet. Vom Bahnhof Bleiburg/Pliberk werden Teilnehmer*innen abgeholt.

 

Zugänglichkeit: Der Veranstaltungsort ist nicht barrierefrei. Für sensorische Überlastung wird ein ruhiger Raum zur Verfügung gestellt. Schlafzimmer und -Toiletten sind Unisex, wobei wir auf unterschiedliche Bedürfnisse einzugehen versuchen. Bei speziellen Fragen zur Zugänglichkeit kannst Du dich gerne an Mirna unter coordination.sciaustria@gmail.com wenden.

 

Wie melde ich mich an? Um Dich zu bewerben, fülle bitte dieses Bewerbungsformular (auf Englisch) aus. Alle akzeptierten Teilnehmer*innen werden zu einem späteren Zeitpunkt ein detailliertes Informationsblatt mit Informationen zur Anreise (inkl. Buchungsmöglichkeiten für die Reise) und zum Ablauf der Jugendbegegnung erhalten. Die Bewerbungsfrist endet am 2. Juni 2023.

 

Kontakt

Wenn du Fragen zum Projekt oder zur Bewerbung hast, zögere nicht, eine der Partnerorganisationen zu kontaktieren:
Österreich: SCI Austria / Verein GEDENKDIENST – Ansprechpersonen: Mirna unter coordination.sciaustria@gmail.com; oder: Benni unter benjamin.kirchengast@gedenkdienst.at
Kroatien: Mreža Antifašistkinja Zagreb (MAZ) – Ansprechperson: Karlo unter karlo.drzaic@gmail.com
Slowenien: Zavod Krog – Ansprechperson: Emina unter info@zavod-krog.si

 

Wir freuen uns auf Deine Bewerbung 🙂

 

Das Koordinationsteam – Karlo, Emina, Ratko, Benni, Milena, Mirna & Thomas

Kooperationspartner*innen: