Donnerstag, 9. bis Sonntag 12. Jänner 2020
Am vergangenen Wochenende besuchten wir in Kooperation mit der ÖH mit einer Gruppe von dreißig Studierenden aus ganz Österreich die Kleinstadt Terezín, auf Deutsch als Theresienstadt bekannt.
Terezín, 1780-1790 während der Habsburgermonarchie als ideale Festungsstadt zur Verteidigung gegen Preußen erbaut, war von 1940-1945 ein Ghetto für als Jüdinnen*Juden Verfolgte aus dem gesamten nationalsozialistischen Herrschaftsbereich. Das vielfältige Programm unserer Studienfahrt umfasste geführte Rundgänge, Reflexionsrunden und einen Workshop zur Propagandafunktion des ehemaligen Ghettos.
Die Nationalsozialistinnen*Nationalsozialisten bezeichneten Theresienstadt als ‚Altersghetto‘, um damit die Verfolgungs- und Vernichtungsabsicht zu verschleiern. Die Realität sah anders aus: Zum Alltag in Theresienstadt gehörten für die Häftlinge neben Hunger, Zwangsarbeit und katastrophaler hygienischer Bedingungen auch die regelmäßigen Transporte in die nationalsozialistischen Vernichtungslager.
Zum Abschluss hielt sich die Gruppe in Prag auf und erfuhr bei einem Stadtrundgang etwas über die langjährige und vielgestaltige jüdische Geschichte der tschechischen Hauptstadt.
© Veronika Schneider