Vilnius, Litauen
Vilna Gaon Museum of Jewish History
Vilna Gaon Museum of Jewish History
United States Holocaust Memorial Museum
Ghetto Fighters‘ House Museum
1978 rief US-Präsident Jimmy Carter die President’s Commission on the Holocaust unter dem Vorsitz des Holocaust-Überlebenden Eli Wiesel ins Leben. Diese Kommission präsentierte im Jahr darauf ein Konzept für eine Gedenkstätte und ein Museum des Holocaust mit starkem Fokus auf Bildungsmaßnahmen. Nach längerer wissenschaftlicher und politischer Debatte und fünf Jahren Bauzeit wurde das US Holocaust Memorial Museum (USHMM) 1993 eröffnet.
Es ist heute bei weitem nicht die einzige, aber die zentrale Holocaust-Gedenkstätte der USA. Grundlegende Zielsetzung des Museums ist es, die Besucher*innen durch die Darstellung der historischen Ereignisse und Entwicklungen aufzuklären und zu einer Auseinandersetzung mit dem Holocaust und der heutigen Bedeutung von Genozid anzuregen. Den Kern des Museums bildet die permanente Ausstellung, in der auf drei Ebenen durch Artefakte, Bild- und Tonmaterial die Chronologie des Holocaust dokumentiert wird. Darüber hinaus gibt es immer temporäre Ausstellungen, die jeweils einem bestimmten geschichtlichen Teilbereich des Holocausts gewidmet sind. Schließlich finden die Besucher*innen noch eine permanente Ausstellung für Kinder vor, in der die Ereignisse zwischen 1933 und 1945 aus der Sicht eines Kindes erzählt werden, dem ein ähnliches Schicksal widerfährt wie zahlreichen anderen jüdischen Kindern in der NS-Zeit.
Nicht nur die umfangreiche Bibliothek und das Archiv, sondern auch das interaktive Lernzentrum und die Opfer-Datenbank der Registry of Holocaust Survivors machen das USHMM zu einer der international renommiertesten Forschungsstätten auf dem Gebiet des Holocaust. Bislang haben bereits über 40 Millionen Menschen das Museum besucht. Dass die Aufklärungsarbeit des Museums auch in den Vereinigten Staaten mehr als notwendig ist, zeigte sich auf tragische Weise im Juni 2009, als ein 88-jähriger Neonazi einen Anschlag auf das Hauptgebäude des Museums verübte und dabei einen Polizisten tödlich verletzte.
Gedenkdienstleistende sind in der Division of the Senior Historian des Center for Advanced Holocaust Studies, der wissenschaftlichen Abteilung des Museums in einem eigenen Büro, tätig. Die Arbeit, die vorwiegend alleine absolviert wird, kann je nach gerade gesetzten Schwerpunkten und Bedarf im Museum stark variieren. Häufig stehen kleinere bis mittlere Rechercheaufgaben zu historischen Themen im Mittelpunkt, um Anfragen aus der Öffentlichkeit (etwa Nachkommen von Überlebenden oder Täter*innen, Schüler*innen, Forschende) zu beantworten. Auch Übersetzungsarbeiten sowohl von deutschen Quellen ins Englische als auch von englischen Publikationen ins Deutsche kommen recht häufig vor. Verfügt die*der aktuelle Gedenkdienstleistende über Kenntnis anderer Sprachen (vor allem Hebräisch, Jiddisch, Polnisch, Rumänisch oder Russisch), so können manchmal spezielle Übersetzungs- und Rechercheaufgaben in diesen Sprachen anfallen. Generell gehen Arbeitskolleginnen*Arbeitskollegen und Vorgesetzte so weit wie möglich auf die spezifischen Interessen und Fähigkeiten der Gedenkdienstleistenden ein.
Washington, D.C. hat viel Lebensqualität zu bieten, allerdings sind auch die Kosten für Verpflegung, Unterkunft und öffentliche Verkehrsmittel relativ hoch. Mehr als ein Zimmer in einer Wohngemeinschaft (meist nicht in Zentrumsnähe) ist für Gedenkdienstleistende meist unleistbar. Zusätzliche finanzielle Unterstützung könnte vorteilhaft sein.
Ansonsten lässt es sich in Washington sehr gut leben – Stadt und Umland bieten für alle möglichen Freizeitbeschäftigungen die besten Voraussetzungen. Vor allem Museen und kulturelle Angebote staatlicher Institutionen sind oft günstig oder gratis. Die Sicherheitslage ist generell unproblematisch. Vor allem die Kriminalitätsstatistik hat sich in großen Teilen der Stadt in den letzten zwanzig Jahren stark verbessert.
Die folgende Aufzählung stellt keine zwingend zu erfüllenden Mindestkriterien auf. Vor allem Kenntnisse betreffend wissenschaftlichem Arbeiten und Übersetzung sowie Englischkenntnisse werden sich nach der Auswahl und während des Gedenkdiensts kontinuierlich verbessern. Wichtig ist die Motivation und das Interesse, sich mit den zentralen Themenbereichen und Methoden zu beschäftigen – vorhergehende Erfahrung schadet aber natürlich auch nicht.
United State Holocaust Memorial Museum – Center for Adv. Holocaust Studies
100 Raoul Wallenberg Place
DC 20024-2126 Washington (USA)